Der Nationalfeiertag 1968 und die fehlende österreichische Musik

von Kathrin Raminger

Proklamation der Jugend Österreichs – Nationalfeiertag 1968 © Johannes Peter Perz, 1968. (Quelle: ÖNB / Bildarchiv Austria, Inv. Nr. PLA16680252.)

In Erinnerung an die am 26. Oktober 1955 proklamierte Neutralitätserklärung Österreichs wurde auf Anregung des damaligen Unterrichtsministers Heinrich Drimmel (ÖVP) an diesem Datum bereits ab 1956 der „Tag der österreichischen Fahne“ begangen. Durch das Hissen der Rot-Weiß-Roten Fahne an Österreichs Schulen sollte innerhalb der Schuljugend das Bekenntnis zur österreichischen Identität gestärkt und die Bedeutung des Wiedererstehens Österreichs als selbstständigen, neutralen Staat ins Bewusstsein gerufen werden.[i] Erst 1965 wurde der 26. Oktober jedoch zum Österreichischen Nationalfeiertag erklärt und weitere zwei Jahre später, im Juni 1967, per Gesetz schließlich auch arbeitsfrei.[ii]

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Music Mapping Vienna goes Hollywood

von Kathrin Raminger

Die Musikstadt Wien erstreckt sich weit über ihre eigentlichen Grenzen hinaus: Sie lässt sich auch im fernen Kalifornien noch konkret verorten. Im Sommer 1950 nämlich entsandte das damals von den Alliierten besetzte und mitten im Wiederaufbau befindliche Wien eine Hand voll Erde vom Grabhügel des Walzerkönigs Johann Strauss Sohn (25. Oktober 1825 – 3. Juni 1899) nach Hollywood, wo sie vor der Bühne des monumentalen Freilufttheaters The Hollywood Bowl „als Symbol der engen Verbundenheit, die wir Menschen wenigstens in der Musik empfinden“[i] am 1. August 1950 in einem feierlichen Akt mit der kalifornischen Erde vermengt wurde.[ii]

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Der Kapellmeister – September 1924: „Zielvolle Pflege wertvoller Melodien“

von Paul Lohberger

„Keine Stadt der Welt hat eine so geniale musikalische Vergangenheit aufzuweisen, wie das lieblich am breiten Bande der Donau und an den sanft grünenden Hügeln des Wienerwaldes hingeschmiegte Wien. In diesem blühenden Kranz von Naturschönheiten lag auch einst die Seele seiner Musiker.“

So schreibt Bert Silving, der sich vor seiner Zeit bei beim Radio in Wien als Schubert Imitator etabliert hatte. Der Text stammt aus dem Geleitwort der ersten Ausgabe von „Der Kapellmeister“, die Zeitschrift gab Silving 1924 für kurze Zeit heraus.

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